Roggalspitze Nordkante 2007
05.08.2007
Vom Parkplatz am Fischteich in Zug geht es über die Lechbrücke und auf dem gut beschilderten Wirtschaftsweg in Richtung Stierloch-Joch oder Ravensburger Hütte. Nach einigen Minuten zweigt der Fußweg von der Straße nach rechts ab und führt immer mäßig ansteigend durch Wald sowie über die im Sommer herrlich blühenden Almmatten der Stierlochalm auf das Joch (2011 m). Vom Joch führt der Wanderweg über den Brazer Staffel zur Ravensburger-Hütte, wo wir übernachten.
06.08.2007
Nach dem Frühstück laufen wir zunächst gemütlich Tal einwärts zu den Almhütten der Brazer Stafel. Der Aufstieg wird ab dort zunehmend steiler und über Wiesen und Geröll erreichen wir einen Sattel an der N-Schlucht, wo sich der Einstieg befindet. Die letzten Meter zum Einstieg sind sehr steil und die können im Frühjahr, bei noch vorhandenem Schneefeld, richtig spannend sein. Wir erreichen den Standplatz jedoch problemlos und legen dort die Kletterausrüstung an. Die ersten beiden Seillängen liegen noch im Schatten und so steigen wir etwas steif über steile Platten bis zur ersten Schulter. In der dritten Seillänge haben wir langsam Betriebstemperatur und es macht einfach Spaß an der Kante zur zweiten Schulter hinaufzuklettern. Am Überhang kann ich nicht sofort die ideale Griffkombination finden und setze zur Sicherheit lieber einen Frind. Nachdem ich die Schlüsselstelle gemeistert habe, war die Lösung eigentlich ganz logische. Manchmal sieht man eben den Wald vor lauter Bäume nicht. Weiter geht es entlang der Kante bis zu 3. Schulter. Von diesem Standplatz geht es zunächst etwas abdrängend über zwei Platten und im weiteren Verlauf leichter bis vor einer Rinne, die zum Gipfelaufbau leitet. Hier sind lose Steine, die besondere Vorsicht erfordern, damit nachfolgende Kletterer nicht gefährdet werden. Am Gipfel machen wir eine ausgiebige Pause und genießen die Aussicht. Besonders der Spullersee liegt malerisch unter uns, nicht weit entfernt von der Ravensburger-Hütte.
Der Abstieg ist teilweise mit Drahtseilen versichert, aber über weite Strecken von Steinschlag gefährdet. Den Helm haben wir mit weiser Voraussicht nicht abgenommen und wir überwinden die kritischen Stellen möglichst schnell. Ab dem Bergfuß geht es dann über steile Grashänge zum Stierloch-Joch und zurück nach Zug zum Fischteich, wo wir uns ein leckeres Fischgericht gönnen.