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Mount Everest (8850 m) Tagebuch 2001
26. März 2001
Flug nach Kathmandu
Gegen 15 Uhr landen wir in Kathmandu und es erwartet uns schönes warmes Wetter. Nach einem kurzen Aufenthalt im Flughafen werden wir zum Hotel Vaishali in Thamel, ein Ortsteil von Kathmandu gebracht.
Nach dem anstrengenden Flug ließen wir den Tag nach dem Abendessen recht schnell ausklingen.
27. März 2001
Stadtbesichtigung
Heute steht eine Stadtbesichtigung auf dem Programm. Folgende Sehenswürdigkeiten besichtigen wir:
Swayambhunath – Stupa
Swayambhunath ist ein Tempelkomplex, der im Westen von Kathmandu auf einem Hügel erbaut ist. Das beherrschende Element der Tempelanlage ist der buddhistische Stupa, der von Kathmandu aus betrachtet gut sichtbar von zwei hinduistischen Türmen flankiert wird. Wie an vielen anderen Orten in Kathmandu sind auch in Swayambhunath buddhistische wie hinduistische Heiligenstätten eng verzahnt.
Swayambhunath gilt neben Borobudur auf Java in Indonesien als eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt. Die inneren Bauten werden auf ca. 2500 Jahre geschätzt, die weiteren Umbauungen erfolgten später. Der Sage nach ist Swayambhunath eng mit der Entstehung des Kathmandu-Tals verknüpft.
Am Fuße der Hügel befindet sich eine Steinplatte mit den Fußabdrücken Buddhas. Von dort führt eine Treppe mit 365 Stufen, flankiert von bunten Figuren und Manisteinen, zur Tempelanlage.
Aufgrund der großen dort lebenden Affenpopulation wird Swayambhunath auch „Tempel der Affen" genannt.
Legende von Swayambhunath
Einst war das ganze Tal von Kathmandu ein großer See. Eines Tages entdeckten Sadhus eine Lotosblüte auf der Oberfläche des Sees. Über Jahrhunderte pilgerten Gläubige an die Ufer des Sees und verehrten die Lotosblüte als Symbol Gottes. Eines Tages stieg eine leuchtende Flamme aus dem Lotoskelch, Swayambhunath entstand oder besser gesagt erschuf sich selbst - so sagt es sein Name: Der aus sich selbst erstandene Gott. Die Manifestation des Buddha leuchtete noch viele weitere Epochen, bis ein Bodhisattva aus China nach dreimaliger Umrundung des Sees eine Schlucht in die südliche Hügelkette schlug und mit dem Abfluss des Wassers auch die Flamme verschwand. Die blau leuchtende Lotosblume pflanzte er auf den Hügel von Swayambhunath.
Quelle: wikipedia.de
Pashupatinath (Pashupati)
Pashupatinath bei Kathmandu in Nepal ist eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus.
Hier wird Shiva als Pashupati (Gott des Lebens - 'Pashu'='Leben') verehrt. Die Tempelanlage liegt am heiligen Fluss Bagmati, etwa sechs Kilometer östlich von Kathmandu. Der eigentliche Tempel ist nur für Hindus zugänglich, der äußere Tempelbezirk darf hingegen von jedermann betreten werden. Es wird vermutet, dass hier schon in vorchristlicher Zeit eine heilige Stätte bestand. Der Pashupati-Tempel wurde erstmals im 5. Jahrhundert errichtet und dann unter der Malla-Dynastie erneuert, er bildet eine Pagode mit zwei Dachebenen, die mit vergoldetem Kupfer bedeckt sind. Die vier Eingangstüren sind mit Silberplatten bekleidet. Im Inneren des Tempels befindet sich eine Statue von Shiva, die etwa 1,80 Meter hoch ist und einen Durchmesser von etwa 1,10 Meter hat. Sie darf lediglich von vier Priestern berührt werden, die immer aus dem Süden Indiens stammen müssen.
Für viele Shivaiten gehört der Tempel zu den wichtigsten Verehrungsstätten Shivas, den Jyotirlingas. Tausende von Hindus, die von weither anreisen, feiern hier jedes Jahr im Frühjahr das Fest Shivaratri.
Der Bagmati teilt die Anlage in zwei große Bereiche. Am linken Ufer des Bagmati liegen der Pashupatinath-Tempel und die Verbrennungsstätten, die Arya Ghats (Verbrennungsstätten der höheren Kasten) und die Surya Ghats (Verbrennungsstätten der niederen Kasten). Dieser Ort hat für viele Gläubige als Platz für die 'letzten Riten' besondere Bedeutung, es gilt als erstrebenswert, seine Leiche hier verbrennen zu lassen.
Die meist in gelbe Tücher gehüllte Leiche wird zu den Verbrennungsstätten getragen, wo ein Scheiterhaufen errichtet wird. Vor der Verbrennung bespritzt man die Leiche mit dem Wasser des heiligen Flusses oder wäscht die Füße im Wasser. Die Leiche wird dann von oben mit feuchtem Stroh bedeckt. Wenn die Familie es sich leisten kann, verwendet man zur Verbrennung neben normalem Holz zusätzlich das kostbare, duftende Sandelholz. Der älteste Sohn umschreitet dann den Scheiterhaufen fünfmal im Uhrzeigersinn, entsprechend der heiligen Zahl fünf, die im Hinduismus die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther, repräsentiert. Danach zündet er (ersatzweise die älteste Tochter oder ein Priester) mit einem mit Butter getränkten Strohbüschel den Scheiterhaufen an, das er dazu in den Mund des Toten steckt. Die Beine des Toten stehen zunächst etwas über den Scheiterhaufen hinaus und werden dann bei fortschreitender Verbrennung auf den Holzstapel geklappt. Nach etwa vier Stunden ist die Leiche zu Asche verbrannt, die in den Fluss geschüttet wird.
Das Heiligtum wurde mit den anderen Sehenswürdigkeiten des Kathmandutals als Weltkulturerbe der UNESCO klassifiziert.
Quelle: wikipedia.de
Stupa von Bodnath
Bodnath ist ein Vorort im Nordosten von Kathmandu in Nepal.
Bekannt ist Bodnath wegen des großen Stupas, der seit Jahrhunderten eines der bedeutendsten Ziele buddhistischer Pilger aus Nepal und den umliegenden Regionen des Himalayas ist. Die Gründung geht zurück auf die Licchavi im 5. Jahrh. nach Christus. Mit einer Höhe von 36 m gehört der Stupa zu den größten seiner Art.
Buddhisten finden sich vor allem im Morgengrauen und zur Abenddämmerung bei dem Bauwerk ein, um es im Uhrzeigersinn zu umrunden. In Vollmondnächten werden zigtausende Butterlämpchen auf den Terrassen, welche den Stupa im Grundriss eines Mandalas umgeben, entzündet. Einmal pro Jahr wird der halbkugelförmige Bau neu geweißt und zum Neujahrsfest Losar werden die safranfarbenen Bögen erneuert.
Das buddhistische Heiligtum ist knapp 40 m hoch und hat am Sockel einen Durchmesser von 100 m. Es ist der größte Stupa in Nepal und einer der größten der Welt.
Quelle: wikipedia.de
Patan und Bhaktapur
Jahrhundertelang kreuzten sich hier im Kathmandu-Tal die Handelswege zwischen China und Tibet, und es entstand eine faszinierende Synthese zwischen Buddhismus und Hinduismus.
Während der fast sechshundertjährigen Herrschaft der Malla-Könige erlebte das Kathmandu-Tal eine beispiellose Blütezeit. Im 15. Jahrhundert teilte der damalige König Jaksha Malla sein Reich in drei Stadtkönigreiche auf: Kathmandu, Patan und Bhaktapur - für jeden der drei Söhne ein eigenes Reich. Die strategische Lage im Kathmandu-Tal machte die drei Siedlungszentren wohlhabend. Die prachtvolle Palastarchitektur entstand in jener goldenen Zeit.
Um die Gunst ihrer hinduistischen Götter auf sich zu ziehen, versuchten die drei Könige, sich gegenseitig zu übertrumpfen - mit dem Bau von immer höheren und schöneren Pagoden. Der Wettbewerb führte am Ende zum Niedergang der Dynastie. Übrig blieben die Götter und Legenden - und drei faszinierende Königsstädte.
Patan - Stadt der Schönheit
In allen drei Städten liegt der königliche Palast (Durbar) am zentralen Platz, dem Durbar Square. Die kleinen Tempel auf den Plätzen werden noch immer genutzt, und die Denkmäler erinnern an die wichtigsten Könige. Kathmandu mag die bekannteste der Königsstädte sein, aber Patan ist die übersichtlichste. Patan, auch Lalitpur oder ‚Stadt der Schönheit' genannt, ist von Kathmandu nur durch den Bagmati- Fluss getrennt und die zweitgrößte Stadt Nepals. Von Kathmandu aus ist Patan leicht mit dem Taxi, öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad zu erreichen. An der Westseite des Platzes findet man einige prächtige Tempel. Der Königspalast mit seinen Innenhöfen liegt an der Ostseite des Platzes. Hier steht auch die sechs Meter hohe Säule des Königs Yoganarendra Malla. Der König kniet unter dem Kopf einer Kobra und richtet seinen Blick auf den Palast.
Nyatapola, der ‚Tempel der fünf Dächer'. Steinerne Wächter in Form von Elefanten und Löwen bewachen die Ränder der steilen Treppen, die zum Tempel führen. Am Fuß der Treppe stehen zwei Denkmäler von den Ringkämpfern Jayer Malla und Patta, die übermenschlichen Kräfte besessen haben sollen. Am Töpferplatz kann man die Nepalesen bei der Arbeit beobachten: Die Männer töpfern, und die Frauen bringen die Gravuren an und drehen die Gefäße regelmäßig, damit die Sonne sie trocknen kann. In Bhaktapur haben sich kulturelle Traditionen und Rituale bewahrt: wie zum Beispiel „Bisket Jatra", das Neujahrsfest. Oberstadt und Unterstadt treten gegeneinander an und versuchen den Prozessionswagen, eine Nachbildung eines längst verfallenen Tempels, in den eigenen Stadtteil zu ziehen. Zum Neujahrsfest ist die ganze Stadt auf den Beinen.
Quelle: djoser.de
28. März 2001
Besichtigung des Shaligram Kinderhaus
Am Vormittag versah ich meine 270 Postkarten an Freude, Geschäftspartner und Sponsoren mit Briefmarken und habe sie anschließend zum Postamt gebracht. Damit diese dann auch wirklich von Kathmandu verschickt werden, bin ich so lange auf dem Postamt geblieben, bis alle Karten von Hand gestempelt waren. Gegen Mittag bin ich zum neuen Shaligram - Kinderhaus von der Nepalhilfe Beilngries gefahren.
Das Haus ist in Lhubu (10 km außerhalb von Kathmandu). Die 19 Kinder, die in diesem Haus wohnen, sind Halbweisen oder Straßenkinder. Nun haben sie, nach meiner Meinung, ein wunderschönes neues Zuhause. Mehrere Volontärinnen aus Deutschland betreuen die Kinder hier. Sie opfern ihren Urlaub für dieses Projekt und machen diese Tätigkeit ehrenamtlich. Ich wurde durch das Haus geführt und konnte mir alle Räume ansehen. Alles war sehr schön und kindergerecht eingerichtet und die Kinder fühlen sich hier sichtlich wohl. Nun übergab ich eine Spende von der Firma Multek (siehe Sponsoren) an die Leiterin des Kinderhauses. Der Betrag für diese Spende wurde im Rahmen einer Jahresabschlussfeier innerhalb der Firma von den Mitarbeitern bei einer Verlosung zusammengetragen.
29. März 2001
1. Etappe: Kathmandu - Phakding
Um 6 Uhr starten wir vom Hotel zum Flughafen, wo wir gegen 8 Uhr mit einer Twin Otter zu einem kleinen Flughafen in Phaphlu unweit von Lukla fliegen. Dort müssen wir in einen Hubschrauber umsteigen, da die Landebahn von Lukla (2840 m) derzeit gerade geteert wird und somit keine Starts und Landungen möglich sind. Der beeindruckende Hubschrauberflug war leider schon nach 10 Min. beendet.
In Lukla essen wir zuerst einmal zu Mittag, bevor wir mit dem Sortieren der Ausrüstung beginnen. Wir teilen die Ausrüstung in 2 Pakete auf. Ein Paket geht direkt ins Basislager und das andere verbleibt während des Anmarsches immer bei uns. So lässt sich zum einen der Transport einfacher bewerkstelligen und zum anderen haben wir die notwendige Ausrüstung während des Anmarsches immer griffbereit. Gerade rechtzeitig zum Abmarsch beginnt es zu regnen und alle Teilnehmer kaufen sich noch schnell einen Regenschirm. Der anfängliche leichte Regen steigert sich dann sehr schnell zu einem kräftigen Regenguss und so kommen wir nach 2 Std. durchnässt in Phakding (2610 m) an. Zum Glück gab es in der Unterkunft einen Ofen, wo wir unsere nassen Sachen wieder trocknen konnten. Nach einem guten Abendessen war dann die Stimmung der Gruppe wieder im Lot und der Regen war schnell wieder vergessen.
30. März 2001
2. Etappe: Phakding - Namche Bazar
Der neue Tag beginnt mit einem wolkenlosen Himmel und oberhalb von 3000 m waren die umliegenden Berge mit etwas Neuschnee eingezuckert.
Der Weiterweg schlängelt sich zuerst entlang des Dudh Kosuhi Flusses, der an mehreren Stellen über Hängebrücken überquert werden muss. Nach ca. 2 Std. erreichen wir den Eingang zum Sagarmatha National Park, wo wir unsere Expeditionsgenehmigung vorzeigen müssen.
Nach kurzer Zeit geht der Weg steil nach oben und wir erreichen nach weiteren 2 Std. Gehzeit den wunderschön gelegenen Ort Namche Bazar (3440 m). Hier verbringen wir die kommende Nacht.
31. März 2001
Namche Bazar (3440 m)
Bereits um 6 Uhr werden wir von den ersten Sonnenstrahlen, welche die umliegenden schneebedeckten Berge anstrahlen, geweckt.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zu einem nahen gelegenen Aussichtspunkt, von wo aus der Mount Everest, Lhotse, Nuptse und die Ama Dablam zu sehen sind. Die Berge haben bereits eine kleine Wolkenhaube. Anschließend besuchen wir den Wochenmarkt in Namche Bazar. Hier herrscht ein buntes Treiben und es werden alle nur erdenklichen Waren angeboten. Den Rest des Tages verbringen wir mit lesen und ausruhen. Morgen geht es dann wieder weiter in Richtung Everest Basislager.
01. April 2001
3. Etappe: Namche Bazar - Tengboche
Die heutige Etappe führt uns zuerst über Syangboche (3720 m) zum Everest View Hotel in 3800 m Höhe, von wo wir einen grandiosen Blick auf den Mount Everest (8848 m), Lhotse (8516 m) und die Ama Dablam (6814 m) haben.
Die Ama Dablam ist heute den ganzen Tag zu sehen. Bei Teshinga wird der Dudh Kosi überquert und danach geht es steil hinauf nach Tengboche (3870 m).
Als wir am Nachmittag das Kloster in Tengboche besichtigen, schneit es bereits und wir sind froh, dass wir das Tagesziel erreicht haben.