HÖLLENTAL-KLETTERSTEIG 2017
15.07.2017
Das Wetter war an den vorangegangenen Tagen sehr unbeständig mit zum Teil ergiebigen Niederschlägen, aber zumindest für den Sonntag ist gutes Wetter vorhergesagt.
Die Gruppe der DAV-Sektion Tübingen startet um 10:30 Uhr von Reutlingen. Aufgrund eines längeren Staus ändern wir unsere Anfahrtsroute nach Garmisch-Patenkirchen und sind gegen 14:30 Uhr auf dem Parkplatz in Hammersbach.
Auf einem breiten ca. 2,7 km langen Waldweg folgen wir zunächst dem Hammersbach bis zur Höllentaleingangshütte. Hier beginnt die Klamm, welche bereits vor über 100 Jahren touristisch erschlossen wurde und speziell heute ein sehr feuchtes Erlebnis ist. Auf einer Länge von über 1000 Metern ist die Schlucht bis zu 150 Meter tief. Zahllose Wasserfälle, riesige Felsbrocken sowie verschlungene Wege, Stege, Brücken und Tunnel sind die optischen Leckerbissen, die durch das permanent herabprasselnde Wasser auf nicht zum Verweilen einladen.
Gute durchnässt erreichen wir kurz vor 17:00 Uhr die Höllentalangerhütte (1381 m). Zum Glück gibt es in der neuen Hütte einen vorbildlichen Trockenraum um die Kleidung und Schuhe zu trocknen. Die bereits im Vorfeld reservierten Schlafplätze werden uns umgehend zugewiesen und wenig später sitzen wir in dem großen Speiseraum. Das Abendessen ist reichlich und gut, aber draußen zieht es zu und es beginnt zu regnen. Ich vertraue aber auf den Alpenverein Wetterbericht, der für morgen gutes Wetter vorhersagt.
Wie so häufig ist es mit der Nachtruhe in den Lagern nicht weit her und ich bin schließlich froh, dass es schon vor 6 Uhr draußen hell wird.
16.07.2017
Um 6:15 Uhr treffen wir uns zum Frühstück und eine halbe Stunde später trifft Kirill wie vereinbart auf der Hütte ein. Er konnte aus beruflichen Gründen erst gestern Abend anreisen und hat in Hammersbach im Auto übernachtet. Nun sind wir komplett und starten um 7:15 Uhr von der Höllentalangerhütte auf dem Weg über den Höllentalanger zu dem berühmten Brett/Leiter-Klettersteig.
Der Aufstieg über die Leiter und die nachfolgende Querung über das Brett in flacheres Gelände stimmt uns auf den noch vor uns liegenden anspruchsvolleren Abschnitt des Klettersteigs oberhalb des Höllentalferners ein. Der weitere Anstieg über das Moränengelände zum Höllentalferner gestaltet sich, wie immer, mühsam und anstrengend.
Zwischenzeitlich hat sich offensichtlich herumgesprochen, dass der Gletscher mit Steigeisen zu begehen ist und alle Bergsteiger die mit uns unterwegs sind, beherzigen das auch.
Die berüchtigte Randkluft ist nahezu nicht vorhanden und so ist der Einstieg zum eigentlichen Höllental-Klettersteig problemlos möglich. Die ersten Meter über eine mehr oder weniger trittlose Felswand erfordert etwas Kraft, ansonsten ist der Klettersteig lediglich mittelschwer, aber recht lang.
An der Irmerscharte unterhalb des Gipfelaufbaus wird der Blick freigegeben auf den beeindruckenden Riffelkamm sowie hinunter zum Eibsee. Von hier geht es durch eine mit Geröll gefüllte Rinne hinauf zum Grat, der nach Osten über den Jubiläumsgrat in Richtung Alpspitze verläuft und nach Westen zum Gipfel der Zugspitze (2962 m). Wie nicht anders zu erwarten ist großes Gedränge am Gipfel und es gestaltet sich schwierig ein vernünftiges Gipfelbild mit allen Teilnehmern zu machen. Leider war genau zu diesem Zeitpunkt die Sonne nicht zu sehen und wir werden von Wolken umgeben.
Die Terrasse der Gipfelstation ist wegen der Baumaßnahmen an der neuen Seilbahn teilweise gesperrt und folglich das Gedränge groß. Die Seilbahn ist derzeit außer Betrieb und so mussten wir mit der Zahnradbahn vom Zugspritzblatt nach Hammerbach fahren, was exakt eine Stunde dauerte. In der Gaststätte in Hammersbach auf dem Weg zur Höllentaleingangshütte essen wir noch etwas und fahren dann zurück.