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Dieter Porsche Expeditionsbergsteiger

Ganz oben bist du nie

Kindheit

Bereits in jungen Jahren gingen meine Eltern im Urlaub hauptsächlich in den Tannheimer Bergen zum Wandern. Ausgedehnte Rundwanderungen, wie die von Tannheim zum Neunerköpfle über die Sulzspitze zur Schochenspitze und dem beschwerlichen Abstieg zum Vilsalpsee und zurück nach Tannheim, sind mir als zehnjähriger noch gut in Erinnerung.


Beruf

Aufgewachsen bin ich in Weil im Schönbuch im Kreis Böblingen. Nach der Schule hat sich eine Ausbildung als Elektroniker bei der Firma Hewlett Packard in Böblingen angeschlossen. Zunächst wurde ich in meiner 28 jährigen Betriebszugehörigkeit bei Hewlett Packard als Techniker und später als Ingenieur beschäftigt. Im Jahr 1998 kam es zu einem Betriebsübergang zur Firma Multek. Als Entwicklung- und Prozessingenieur sowie Datenschutzbeauftragter war ich bis zur Betriebsstilllegung im Jahr 2014 dort angestellt. Direkt im Anschluss habe ich vier Semester „Fotodesign“ an der Freien Fotoschule Stuttgart studiert und zeitgleich eine Teilzeitbeschäftigung als Fachverkäufer für Bergsportartikel bei Globetrotter in Stuttgart begonnen.


Motorrad

Als 16-jähriger entdeckte ich meine Leidenschaft zum Motorradfahren. Zunächst mit einer Kreidler RS. Und später mit einer Honda 350 Four, zieht es mich vom Nordkap bis Gibraltar an die entlegensten Orte in Europa. Mit Ausnahme von wenigen Jahren bin ich diesem Hobby bis heute treu geblieben. In dieser Zeit hatte ich die Modelle Honda CX 500 Sports, BMW R800 RT, BMW K 75 S, BMW K1200 GT, zwei luftgekühlte R1200R, eine wassergekühlte BMW R1200R, zwei BMW R1250 GS Exklusive, eine BMW R1250 GS HP und jetzt die BMW R1250 GS Rally.


Fotografie

Mit der Rollei 35 dokumentiere ich zunächst meine Erlebnisse bei den Motorradfernreisen. Stoße jedoch schnell an die Grenzen und wechsle daraufhin zu der Spiegelreflexkamera Minolta SRT 303b. Auf meiner ersten Expedition habe ich die Minolta XD7 dabei, die sich allerdings wegen ihres pneumatisch gedämpften Spiegels in der Höhe als ungeeignet erweist. Wechsle daraufhin zu Nikon und habe in der weiteren Folge die FM1 /F90 / F100 / D3 / D300 / D90 / D600 / D800 / D810 /D850. Derzeit arbeite ich mit der Z7 II und Z50.
2014 / 2015 habe ich vier Semester „Fotodesign“ an der Freien Fotoschule Stuttgart studiert und besitze zwischenzeitlich neben einer umfangreichen Fotoausrüstung auch eine Profoto Blitzausrüstung. Dieses beinhaltet zwei B1 Studioblitze, einen B10 Blitzkopf sowie den kleinsten Studioblitz A1. Darüberhinaus verschiedenste Lichtformer für alle diese Blitzgeräte.


Präsentationen

Nach den ersten größeren Bergtouren präsentierte ich meiner Bilder mit einem Leica CA1500 Projektor im Kreise meiner Bergsteigerkollegen. Nach Beginn der Expeditionslaufbahn wird der Kreis der Zuschauer größer. Es folgte die Epoche mit zwei P2002, die mit einem Tascam Vierspurgerät gesteuert werden. Am Ende der Dia Ära hatte ich acht P2002 Projektoren im Einsatz, dessen Ausrichtung für eine exakte Überblendung ein nahezu unlösbares Problem darstellt. Im Jahr 2007 erfolgte der Umstieg auf die digitale Präsentation. Die von mir verwendete Software Wings Platinum bietet jetzt nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten um die Bilder eindruckvoll zu präsentieren. Mit großem Aufwand habe ich daraufhin meine Dias digitalisiert und kann jetzt auch von zurückliegenden Unternehmungen Vorträge in Full HD Auflösung erstellen. Der von mir verwendete Canon WUX6000 Projektor hat ein brillantes Bild und liefert mit seinen 6000 Lumen immer genügend Licht. Neben perfekten Bildern ist es mein Bestreben, mit einer spannenden Präsentation und vielen Insiderinformationen das Publikum zu begeistern.


Bergsteigen

Nach meinen Kindheitserlebnissen im Tannheimer Tal packte mich im Alter von 27 Jahren die Leidenschaft zum Bergsteigen erneut. Zunächst unternehme ich mit einer kleinen Gruppe von bergbegeisterten Arbeitskollegen anspruchsvolle Bergwanderungen. Hier knüpfe ich den ersten Kontakt zum Alpenverein und schließe mich daraufhin der Bergsteigergruppe der Sektion Tübingen an. Mein Betätigungsfeld verlagerte sich sehr schnell vom Wandern zum Klettern. Fast an jedem Wochenende bin ich im Donautal zum Klettern oder an den Klettersteigen in den Dolomiten.

1985

In diesem Jahr beginne ich mit dem intensiven Bergsteigen in den Westalpen zusammen mit meinem langjährigen Kletterpartner Hartmut Weber. Zusammen gelingen uns viele anspruchsvolle Klassiker wie Salbitschijen Südgrat, Matterhornüberschreitung, Brenva-Sporn, Tour Ronde-Grat, mehrmalige Montblanc Überschreitungen und die legendäre Route Peuterey Integral am Mont Blanc. Sie ist die längste Route zum Gipfel und mit 4500 m Länge einer der extremsten Grate.
Der Peuterey Integrale auf der Südseite des Montblanc war meine anspruchsvollste Tour in den Alpen, bei der wir zwei Nächste im Biwak verbrachten. Er beginnt mit dem Südgrat auf die Aiguille Noire de Peuterey (3772 m – V+/50 Seillängen). Danach folgt eine wilde Abseilfahrt (450 m) zu den Dames Anglaises und der Traverse zur Aiguille Blanche de Peuterey, bevor es auf dem klassischen Peuterey Grat (1500 m - IV/55°) zum höchsten Punkt Europas geht.


Übungsleiter und Ehrenämter

1987

Start der Ausbildung zum Fachübungsleiter für Bergsteigen.

1989

Mit der umfangreichen Westalpenerfahrung konnte dann der Fachübungsleiter für Hochtouren absolviert werden.
In den zurückliegenden 25 Jahren habe ich als Fachübungsleiter viele Bergsteiger ausgebildet, die heute selbst erfolgreiche Alpinisten und Höhenbergsteiger sind.

1998 bis 2007

2. Vorsitzender und Sommertourenwart in der Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins.

2003

Berufung in den Bundesausschuss Spitzenbergsport

2006 bis 2018

Regionenvertreter des Landesverbands Baden-Württemberg des Deutschen Alpenvereins im Verbandsrat. Im Landesverband bin ich Mitglied des Vorstands und im Fachbereich Alpinistik begleite ich die Funktion des Pressereferenten.

2007 bis 2016
Vorstand mit besonderen Aufgaben der Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins
2016 bis 2019

2. Vorsitzender der Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins

2017 bis 2023

1. Vorsitzender des Landesverband  Baden-Württemberg des DAV e.V.

Seit 2017

DOSB Lizenz Vereinsmanager C konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

Seit 2018

DOSB Lizenz Vereinsmanager B konnte erfolgreich abgeschlossen werden.

SEIT 2019

1. Vorsitzender der Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins


Expeditionsbergsteigen

1988

Mit dem erworbenen Wissen in den Westalpen kann ich mich für die Teilnahme an meiner ersten Expedition qualifizieren. Das Ziel ist der Spantik, eine 7027 m hohe Gipfelpyramide im Norden Pakistans über dem Chomo Lungma Gletscher. Ein fantastischer Berg inmitten einer wilden und einsamen Gebirgslandschaft, die mich schon bei der Ausschreibung der Expedition begeistert hat. Der Expeditionsleiter ist Herbert Streibel, den ich bereits von meiner Fachübungsleiterausbildung kenne. Herbert konnte mir auf dieser Expedition die notwendigen Grundlagen über das Höhenbergsteigen vermitteln. Als Ausbildungsleiter der Bayrischen Bergwacht ist Herbert dem Lehramt treu geblieben.

Es ist der Beginn einer fantastischen Expeditionslaufbahn, die mich trotz schwerer Rückschläge bis heute nicht losgelassen hat.

1989

Die zweite Expedition geht zum Wahrzeichen des Solo Khumbu Tals, die 6848 m hohe Ama Dablam. Der Aufstieg erfolgt über den Südwestgrat, bei dem es sich um eine steile Tour mit Kletterstellen im Fels bis zum Schwierigkeitsgrad UIAA 5 und Passagen mit 60° steilen Eis handelt. Die präzise Planung und die ausgeklügelte Taktik von Günther Härter sind die entschiedenen Faktoren für den Erfolg an diesem Berg. Hier beginnt die über Jahrzehnte anhaltende Freundschaft zwischen Günther und mir.

1990

Meine erste 8000er Expedition mit dem Expeditionsleiter Günther Härter geht zum Cho Oyu (8201 m). Auch diese Expedition verläuft überaus erfolgreich, was bei mir den Wunsch nach weiteren 8000er Besteigungen weckt.

1991

Die Expedition zur Shisha Pangma (8046 m) zeigt mir sehr deutlich, dass die Statistik nicht lügt. Zunächst verläuft alles nach Plan und wir stehen zusammen mit Günther Härter bei nahezu optimalen Verhältnissen am Gipfel. Am nächsten Tag startet die zweite Gruppe vom Hochlager zum Gipfel und wir haben noch Funkkontakt mit der Gipfelmannschaft. Plötzlich bricht der Kontakt aus unerfindlichen Gründen ab und wir vermuten zunächst einen technischen Defekt am Funkgerät. Leider bestätigt sich die Vermutung nicht und intensive Schneefälle verhindern eine Rettungsaktion. Wir haben den Tod von vier unserer Kameraden zu beklagen. Die genauen Umstände konnten nie geklärt werden. Von einer Sekunde auf die andere werden mir die Schattenseiten des Expeditionsbergsteigens bewusst, welche ich bis zu diesem Zeitpunkt immer erfolgreich verdrängt habe. Es dauerte Monate, bis ich mich nach meiner Rückkehr mit neuen Expeditionsplänen beschäftigten kann.

Meine Familie hat mir sehr bei der Verarbeitung dieses traurigen Vorfalles geholfen.

Das Resultat meines intensiven Nachdeckens war die vorübergehende Verabschiedung von den Achttausendern. Ich wollte zunächst die Fähigkeit eines unabhängigen Bergsteigers erwerben, der auch im Alleingang einen hohen Berg besteigen kann. Das ist dann auch das Ziel meiner nächsten Expedition.

1991

Am Khan Tengri (7010 m) versuche ich meinen ersten Alleingang vom höchsten Lager zum Gipfel, der mir auch gelingt.

1992

Eine zunächst nicht geplante Speedbegehung am Aconcagua (6959 m) mit einer Weltbestzeit von 5:15 Stunden, lassen die hohen Berge in einem andern Licht erscheinen. Innerhalb einer Woche stehe ich vier Mal auf dem Gipfel des Aconcagua, was für mich eine ganz neue Besteigungstaktik darstellt. Am frühen Morgen vom Basislager zu starten und am Nachmittag zurück zu sein ist ein enormer Sicherheitsgewinn.

1992

Mit der Erfahrung vom Aconcagua starte ich im gleichen Jahr an die Nordseite des Mount Everest (8850 m). Die Euphorie Stimmung ist nach wochenlangen schlechten Wetterbedingungen bei allen Teilnehmern auf dem Nullpunkt. Ohne auch nur die geringste Chance auf den Gipfel müssen wir aufgeben. Hans Kammerlander und Norbert Joos waren als eigenständiges Team uns angeschlossen und sind schon eine Woche vor uns abgereist. Für mich ist es der erste Misserfolg an einem 8000er.

1993

Auch die Expedition zum Hidden Peak (8068 m) scheitert wegen anhaltender Schneefälle. Selbst das Lager II in 6450 m konnten wir trotz mehrerer Versuche nicht erreichen.

1994

Erneut kehrte ich zurück zu den Siebentausendern. Dieses Mal geht es in den tadschikischen Pamir zum Pik Korschenewskaja (7105 m) und Pik Ismoil Somoni (7495 m), ehemals Pik Kommunismus. Am Pik Ismoil Somoni zwingt uns ein Wettersturz, im Aufstieg zum Punkt Pik Duschanbe (7000 m), den Gipfelgang abzubrechen. Mir gelingt allerdings die Besteigung vom Pik Korschenewskaja (7105 m) und dem Pik der Vier (6380 m) im Alleingang.

1995

Am Gasherbrum II (8035 m) habe ich einen grandiosen Erfolg, als ich zusammen mit Sepp Wangeler den Gipfel bei widrigsten Wetterbedingen erreiche. Uns gelingt die einzige Besteigung des Gasherbrum II in diesem Jahr. Auf dieser Expedition bin ich das erste Mal mit meinem, im weiteren Verlauf langjährigen Expeditionspartner, Peter Guggemos zusammen unterwegs.

1996

Wir versuchen den Mount Everest (8850 m) von der Südseite und habe erneut keinen Erfolg. Das Ziel einer Trilogy ist sehr hoch gesteckt: Mount Everest (8850) – Lhotse (8501 m) – Nuptse (7861 m) innerhalb einer Expedition zu besteigen. Unter der Leitung von Ralf Djumovits kommen wir wegen der schlechten Wetterbedingungen im Nachmonsun nicht richtig voran. Nach einem schweren Unfall am Nuptse wird die Expedition abgebrochen.

1997

Die erste Expedition mit Peter Guggemos als Expeditionsleiter und Partner geht zum Broad Peak (8047 m). Auf der Gipfeletappe bin ich mit Ed Viesturs und Veikka Gustafsson unterwegs und im Basislager habe ich die Gelegenheit Anatoli Boukreev kennenzulernen.

1998

Peter und ich gehen als Zweierteam an den Hidden Peak (8068 m). Beim Aufstieg zum Gipfel rutscht Peter aus und kehrt daraufhin selbstständig zum letzten Hochlager zurück. Ich setzte den Aufstieg fort und erreiche den Gipfel im Alleingang. Mir gelingt dabei eine Besteigungszeit vom Basislager zum Gipfel von 31 Stunden. Der Alleingang zu einem 8000er Gipfel ist ein weiteres Novum in meinem Bergsteigerleben, welches mich sehr nachhaltig geprägt hat. Ein mir bis zu diesem Zeitpunkt völlig unbekanntes Phänomen des „Dritten Mannes" verwirrt mich zunächst, kann aber durchaus wissenschaftlich erklärt werden.

1999

Beflügelt von der Speedbegehung am Hidden Peak (8068 m) gehen Peter und ich in einer Doppelexpedition zum Nanga Parbat und den K2. Den Nanga Parbat können wir besteigen, müssen aber beim Abstieg vom Gipfel in 7600 m Höhe wegen whiteout biwakieren. Ein Biwak in dieser Höhe zählt bis zu diesem Zeitpunkt nicht zu meinem Erfahrungsschatz und wir können es zum Glück ohne Erfrierungen überstehen. Nach der Rückreise nach Islamabad gehen wir zum K2, wo wir uns mit Hans Kammerlander verabredet hatten. Ein tödlicher Unfall und die Meldung von extrem schlechten Bedingungen am Berg durch Hans aus über 8000 m Höhe veranlassen uns zum Abbruch der Doppelexpedition.

2000

Die Expedition zum Makalu (8463 m) hat einen weniger erfreulichen Verlauf. Ein banaler Unfall mit einem Kocher vereitelt den Gipfelerfolg von Peter und mir. Der Kocher ist mir im Zelt auf Lager I umgefallen und ich habe mir den Oberschenkel großflächig mit heißem Wasser verbrüht. Nach einem sofortigen Abstieg ins Basislager entfernt mir Elisabeth Eulerich in einer Notoperation die verbrühte Hautpartie und am nächsten Tag wurden wir mit dem Hubschrauber ausgeflogen.

2001

Zum dritten Mal bin ich unter der Leitung meines Partners Peter Guggemos am Mount Everest (8850 m). Nach einer sehr langwierigen Akklimatisationszeit mit wechselhaftem Wetter beginnt der eigentliche Gipfelaufstieg, bei dem wir als Kleinexpedition von den großen Expeditionen im Stich gelassen werden. Wir müssen mit zwei Teilnehmern und zwei Hochträgen den Weg vom Lager IV zum Gipfel eröffnen. Am Hillery Step ist kein Fixseil vorhanden und wir haben unseren vorhandenen Seilbestand verbaut. Wegen dieses Umstands drehen wir am Südgipfel um und haben für einen weiteren Gipfelaufstieg keine guten Wetterbedingungen mehr.

2002

Als Teilnehmer einer sehr starken Expeditionsgruppe unter der Leitung von Ralf Djumovits war ich am Manaslu (8163 m) erfolgreich und habe dabei das Vergnügen mit Gerlinde Kaltenbrunner zusammen am Berg zu sein.

2003

Bei der Rettung eines Teilnehmers aus 8000 m Höhe habe ich am Dhaulagiri (8167 m) mit viel Glück ein Biwak in 7800 m überlebt. Nie zuvor war ich in einer solch lebensbedrohlichen Situation, aus der es kein Entrinnen zu geben schien. Im Verlauf der Rettung ist uns die Kontrolle über die Ereignisse entglitten und wir mussten uns dem Schicksal fügen. Ich habe die kälteste Nacht in meinem Leben nur überlebt, weil ich keinen Augenblick daran gezweifelt habe, dass ich die Sonne wieder aufgehen sehen werde. Die Rettung meines Zeltpartners musste ich mit erfrorenen Fingern bezahlen. Dafür kann ich jeden Tag in den Spiegel schauen und bin mir sicher, alles Menschenmögliche zur Bergung beigetragen zu haben. Mein Zeltpartner hat den Unfall mit schwersten Erfrierungen überlebt.

2004

Meine erfrorenen Finger machten mir immer noch Probleme, aber ich meldete mich zur Teilnahme an der Trainingsexpedition für Übungsleiter des Deutschen Alpenvereins zum Satopanth (7075 m) an. Die Zusammensetzung der Teilnehmer ist jedoch so inhomogen, dass bereits beim ersten Aufstieg ins Hochlager unüberbrückbare Spannungen vorhanden sind und die Expedition abgebrochen werden muss.

2006

Nach einer Auszeit gehe ich mit einem russischen Spitzenbergsteiger zum Dschengisch Tschokusu (7439 m) ehemals Pik Pobeda, der zu den schwersten 7000er zählt. Im Alpinstiel erreichen wir den West Gipfel (6918 m) und graben in 7000 m Höhe eine Schneehöhle, in der wir einen vier Tage andauernden Wettersturz aussitzen müssen. Beim Aufstieg zum Gipfel in 7200 m Höhe zeigen sich bei mir Anzeichen eines Lungenödems und wir entscheiden uns für den sofortigen Abstieg über die Route im 5. Schwierigkeitsgrat. Wohlbehalten erreichen wir nach zwei Tagen das Basislager und ich werde dort von den Ärzten behandelt, muss aber nach der Rückkehr nach Deutschland nochmals zwei Wochen im Krankenhaus verbringen.

2009

Mit Freunden gehe ich als Expeditionsleiter zum Pik Lenin (7134 m). Zunächst verläuft alles nach Plan, aber ausgerechnet beim Aufstieg zum Gipfel gibt es einen dreiviertel Meter Neuschnee und mir müssen wegen akuter Lawinengefahr ins Basislager zurückkehren. Der Berg wird daraufhin für diese Saison gesperrt. Unser höchstes Lager auf dem Pik Rasdelnaya (6148 m) kann von uns nicht mehr abgebaut werden und muss von einheimischen Bergsteigern zu einem späteren Zeitpunkt geborgen werden.

2012

Zum zweiten Mal bin ich als Expeditionsleiter am Pik Lenin (7134 m) unterwegs. 23 Tagen für die gesamte Expedition sind allerdings sehr knapp bemessen und es muss schon alles nach Plan verlaufen, um erfolgreich zu sein. Bis zur ersten Übernachtung im Lager II liegen wir auch sehr gut im Zeitplan. Nach gesundheitlichen Problemen eines Teilnehmers bringt ein Notabstieg den Zeitplan ins Wanken. Unbeständiges Wetter verhindert in den darauffolgenden Tagen weitere Aktivitäten am Berg und in der uns noch verbleibenden Zeit können wir nur noch einen Gipfelversuch starten. Das zuvor gut prognostizierte Wetter am Gipfeltag trifft allerdings nicht ein. Nach einem beschwerlichen achtstündigen Aufstieg erreiche ich den Gipfel im Schneetreiben. Bei nur wenigen Metern Sicht ist weder der Gipfelaufbau noch die umliegenden Berge im Pamir Gebirge zu sehen.

2016

Zusammen mit vier weiteren Bergsteigern gelingt mir am 20. Mai 2016 die Besteigung des 5642 m hohen Elbrus in Russland. Ob er oder der Mont Blanc der höchste Berg Europas ist, hängt von der Definition der innereurasischen Grenze ab. Bei nahezu optimalem Wetter erreichen wir gemeinsam mit unserem russischen Bergführer, den ich bereits 2006 am Pik Pobeda kennengelernt habe, den Gipfel.

2017

Mit einer kleinen Gruppe von drei Bergsteigen bin ich im Oktober am Putha Hiunchuli (7246 m) unterwegs. Er wird auch als Dhaulagiri VII bezeichnet und liegt im Dolpo-Gebiet. Am 10. Oktober 2017 sind wir im Aufstieg zum Gipfel, als ich in 6800 m Höhe pötzlich nahezu nichts mehr sehe. Für mich ist es unmöglich weiter aufzusteigen und ich muss mich von unserem Sherpa und meinen Bergsteigerkollegen herunterführen lassen. Die vermutliche Ursache für den zeitweisen Sehverlust wird auf eine Durchblutungsstörung im Gehirn zurückgeführt. In der Literatur ist dazu kaum etwas zu finden.

 

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