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11.08.2009

Erste Übernachtung im Lager I (Linsenlager 5300 m)

Die Gruppe von Stefan möchte erst morgen früh zum Lager I aufsteigen. Mir erscheint ein Aufstieg am Nachmittag sinnvoller, da das Aussitzen in dem unerträglich heißen Zelten im Lager I entfällt. Daher verlasse ich mit meiner Gruppe um 16:00 Uhr das Basislager (4200 m) und erreichen etwa eine halbe Stunde später den Anseilplatz. Ein paar Wolken haben sich zwischenzeitlich vor die Sonne geschoben und so sind die Temperaturen erträglich.
Der Schnee ist von der Mittagssonne noch etwas weich, aber wir kommen gut voran. Wir kommen zügig voran, und als wir das Hochplateau vor dem Lager I erreichen, beginnt es aus dem zwischenzeitlich dunklen Wolken zu schneien. Wir machen noch eine letzte kurze Rast und versuchen danach das Lager I noch vor der Dunkelheit zu erreichen. Um 21:00 Uhr stehen wir vor unseren Zelten und verkriechen uns unverzüglich darin. Wir bereiten uns Teewasser, trinken ausreichend und ziehen uns dann in die Schlafsäcke zurück. Die ganze Nacht über geht ein starker Wind und unaufhörlich prasseln Schneekörner gegen das Zeltdach, was meinem guten Schlaf nicht abträglich ist.

12.08.2009

Aufstieg in Richtung Lager II und Depot in 5700 m Höhe

Um 7:00 Uhr erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen und wir beginnen mit dem Zubereiten des Frühstücks. Als wir eine Stunde später startklar vor den Zelten stehen, ist Stefan noch eine viertel Stunde vom Lager I entfernt. Seine Gruppe ist wie vereinbart erst heute Morgen aufgestiegen. Wir beginnen jetzt mit dem steilen Aufstieg hinter dem Lager I. Wir benötigen etwa eine halbe Stunde für den steilen Hang, der bereits jetzt in der prallen Sonne liegt und vom Körper gleich zu Beginn eine Höchstleistung abverlangt. Obendrein ist in dem Steilhang keinerlei Windbewegung zu vernehmen, was sich auf der anschließenden Hochfläche schlagartig ändert. Hier weht ein eiskalter Wind und ich muss mir nach kurzer Zeit die Goretex-Hose überziehen. Die Aussicht von der Hochfläche ist grandios und in einer weiteren Stunde stehe ich vor dem steilen 400 m hohen Aufschwung, der zum Lager II hinaufführt. Jerome und Thomas sind noch ein ganzes Stück hinter mir. Judith ging es die Nacht nicht gut und sie wollte einen Tag später aufsteigen. Vor dem Steilaufstieg muss ich mir wegen der großen Kälte die Daunenjacke anziehen. Thomas geht es magentechnisch nicht gut und er wartet einige Zeit unter dem Steilaufschwung.
Ich steige noch 150 Höhenmeter nach oben und als auch Jerome nicht mehr weiter nach oben kommt, entscheide ich mich zur Umkehr. Wir deponieren die beiden Zelte, Kochausrüstung und eine Schaufel am Fuße des Steilaufschwunges für den nächsten Aufstieg. Gegen Mittag sind meine und Stefans Gruppe weitgehend komplett im Lager I versammelt. Gemeinsam wollen wir morgen zum Lager II aufsteigen, die Zelte aufstellen und eine Nacht dort verbringen. Leider hat heute meine Kamera ihren Dienst versagt und somit stehen nur begrenzt Bilder zur Verfügung.

13.08.2009

Erste Nacht im Lager II (6100 m)

Thomas hat sich von seinen Magenproblemen noch nicht erholt und entscheidet heute im Lager I zu bleiben.
Ich steige mit Judith und Jerome gegen 8:20 Uhr über die bereits bekannte Strecke bis zu unserem Depot hinauf.
Judith ist am Depot noch ein ganzes Stück hinter uns und so nehme ich ein Zelt und Jerome eine Kochausrüstung und eine Schaufel mit nach oben. Das zweite Zelt und den zweiten Kocher belassen wir im Depot.
Der untere Teil des steilen Aufstieges gehe ich in direkter Linie nach oben, weiter oben sind dann Spitzkehren angelegt, die den Aufstieg erheblich erleichtern. Oben auf der Kuppel befindet sich das terrassenförmig angelegte Zeltlager.
Die meisten Zelte sind mit einer hohen Schneemauer umgeben, die sie vor den starken Stürmen hier oben schützen soll. Die guten Plätze sind bereits alle vergeben und so müssen wir mit dem windausgesetzten Plätzen vorlieb nehmen. Nach einer Stunde habe ich die Zeltplattform herausgeschaufelt und das Zelt aufgestellt. Zu diesem Zeitpunkt erreicht auch Jerome das Lager und gemeinsam verankern wir das Zelt so, dass es auch einem Sturm standhält. Eine Schneemauer um das Zelt soll weitern Schutz vor dem Wind bieten. Im Anschluss schmelzen wir mehrere Liter Wasser, um das Flüssigkeitsdefizit auszugleichen.
Das Wetter ist gut und der Wind ist gering, sodass wir noch einen kleinen Spaziergang auf den Pik Rasdelnaya (6148 m) unternehmen. Die Sicht auf die eisbedeckten Bergriesen ist von hier oben gewaltig und auch die Aufstiegsroute auf den Pik Lenin ist gut einzusehen. Ein langer Weg, der eine große Portion Durchhaltevermögen verlangt und gutes Wetter zwingend notwendig ist. Stefan trifft kurz vor dem Dunkelwerden im Lager ein, nachdem er wegen Magenproblem bis am Nachmittag in Lager I geblieben ist. Er berichtet, dass Judith wieder zurück zum Lager I und Thomas ins Basislager gegangen ist. Die Nacht verläuft bis auf den ständigen Wind ruhig und es ist auch nicht übermäßig kalt.

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