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07.08.2009

Akklimatisationstour zum Putischestwennikow Pass, auch „Mehlpass" genannt (4220 m)

Nach dem Frühstück gehen wir über die Zwiebelwiese bis zum Beginn eines Felskammes, auf dessen rechte Seite sich ein Tal erstreckt, in dem wir nach oben steigen.
Ein schöner Wasserfall, gleich am Anfang des Tales, ist ein willkommenes Fotomotiv. Ein steiler Weg, der in Spitzkehren nach oben zieht, bringt uns schließlich zum Putischestwennikow Pass (4220 m), von dem aus wir allerdings die Aufstiegsroute am Pik Lenin noch nicht einsehen können.
Daher steigen wir auf dem Gratrücken bis auf eine Höhe von 4300 m, von wo aus wir eine einmalig schöne Aussicht haben. Hier bleiben wir eine Stunde und treten dann den Rückweg an.
Als wir am Ende der Schlucht eine Pause einlegen, stockt uns der Atem, als wir miterleben, wie ein Kleinbus den Hang herunterstürzt und unten zerschellt. Im Eilschritt laufen wir zum Unfallort um zu sehen ob jemand zu Schaden gekommen ist.
Glücklicherweise ist niemand im Bus gesessen und so ist nur Sachschaden entstanden. Das Fahrzeug hat sich selbstständig gemacht, als der Fahrer danebenstand. Er musste machtlos zusehen, wie sich das Gefährt wie von Geisterhand selbstständig gemacht hat und den Abgrund hinunter rollte. Auf dem Rückweg zum Achik Tash Lager machen wir noch einen Stopp an ein paar Jurten und decken uns mit Getränken ein.

08.08.2009

Anreise zum Basislager (4200 m)

Vom Achik Tash Lager (3700 m) fahren wir zuerst ein Stück mit dem Bus über die Zwiebelwiese bis zum Ende der Fahrstraße. Von dort steigen wir gemütlich hinauf zum Putischestwennikow Pass (4220 m), von wo aus wir eine grandiose Aussicht auf den Pik Lenin haben. Von der Passhöhe geht es dann etwa 400 m hinunter zum Gletscher, dem wir auf einem abschüssigen Weg eine geraume Zeit bis zu einer interessanten Bachquerung folgen. Der Bach muss entweder mit Springen von Stein zu Stein oder mit durchwaten überwunden werden. Jeder hat hier sein eigenes Rezept und so gibt es ausreichend Gelegenheit die einzelnen Techniken fotografisch festzuhalten.
Im Anschluss führt der Weg nochmals steil nach oben auf die Moräne des Lenin-Gletschers, auf der die örtliche Agentur bereits das Küchenzelt und die Essenszelte in 4200 m Höhe errichtet hat. Die Lage des Basislagers hat Vor– und Nachteile.
Der entscheidende Vorteil ist, dass die Zelte nicht direkt auf dem Gletscher stehen, der große Nachteil ist jedoch die große Entfernung zum Berg. Kein anderes Lager ist so weit entfernt von der Aufstiegsroute wie unseres. Als unser Gepäck mit Esel und Pferde im Basislager eintrifft, beginnen wir sofort mit dem Aufbau unserer Zelte und richten uns häuslich ein.
Ein schöner Sonnenuntergang beschließt den ersten Tag in unserem Basislager. Leider wird der Pik Lenin dabei nicht komplett von den Wolken freigegeben.

09.08.2009

Erkundung des Basislagers (4200 m)

Gegen 6:00 Uhr ist eine wunderbare Morgenstimmung und der Pik Lenin wird vom Mondlicht erhellt. Keine Wolke behindert die Sicht und so mache ich ein paar Bilder und kehre danach wieder in meinem warmen Schlafsack zurück. Heute legen wir einen Ruhetag ein und können so lang in den Zelten bleiben, bis die Sonne die Zelte erreicht und es darin im Nu richtig warm wird.
Um 9:00 Uhr finden sich alle zum ersten Frühstück im Basislager ein und im Anschluss erkunden wir das weiträumige Areal der einzelnen Basislager, auf dem mehr als 100 Zelte stehen.
Vor allem die Zelte von Kari Kobler nehmen eine große Fläche in dem weitläufigen Basislager in Anspruch. Ihn selbst treffe ich leider nicht an, da er zu diesem Zeitpunkt im Lager II ist. Wir laufen noch bis zu dem Platz unterhalb der imposanten Nordwand des Pik Lenin, wo üblicherweise die Steigeisen angelegt werden und angeseilt wird.
Von unserem Basislager bis zu diesem Platz sind wir 45 Minuten unterwegs. Beim Aufstieg fällt das nicht ins Gewicht, beim Abstieg zehrt es jedoch schon an den Kräften. Obwohl die Sonne gegen 11:00 Uhr erbarmungslos vom Himmel brennt, sind zu diesem Zeitpunkt viele Bergsteiger im Abstieg.
Eine Taktik, die ich auf jeden Fall vermeiden möchte, da der Schnee zu diesem Zeitpunkt bereits weich ist und dadurch unnötige Energie verbraucht wird. Nach der Rückkehr in unserem Lager und dem dürftigen Mittagessen (Krautsuppe) beginnen wir die Ausrüstung für den ersten Aufstieg zum Lager I zusammenzupacken. Die Einzelheiten werden besprochen und Stefan stellt die Seilschaften zusammen, die zukünftig über die Spaltenzonen bis zum Lager I gemeinsam gehen sollen. Bei uns ist die Seilschaft, bestehend aus Judith, Jerome, Tomas und mir bereits vorgeben.

10.08.2009

Erster Aufstieg zum Lager I (Linsenlager 5300 m)

Um 3:30 Uhr stehen wir auf und nach einem kurzen Frühstück geht es um 4:30 Uhr zum Einstieg unterhalb der Nordwand des Pik Lenin, den wir nach 45 Minuten erreichen.
Das erste Stück gehen wir noch mit der Stirnlampe aber bereits unterhalb der großen Spalte wird es hell. Ein wunderschöner Sonnenaufgang begleitet uns beim Aufstieg. Als uns die Sonne uns erreicht, wird es schnell unerträglich heiß und wir sind froh, als wir nach der letzten größeren Erhebung das Linsenlager vor uns sehen.
Nachdem es dort kaum noch freie Plätze für unsere Zelte gibt, entscheiden wir unser Lager unterhalb auf dem Gletscher aufzubauen. Um 9:30 Uhr sind wir an unserem Lagerplatz und beginnen unverzüglich die Zeltplattformen herauszuschaufeln.
Die enorme Hitze (40 °C), ohne jegliche Windbewegungen, lässt den Schweiß in Strömen fließen. Für so manchen Teilnehmer ist diese Hitze mit der neuen Höhe zu viel. Sie müssen sich erst einmal ausruhen.
Um 12:00 Uhr treffen dann unsere Hochträger mit den Zelten ein. Wir stellen die Zelte auf und verankern sie so gut es geht in den aufgeweichten Schnee und steigen danach wieder zum Basislager ab.
Etwas müde erreichen wir um 15:30 Uhr unser Basislager und mit einem reichlichen Abendessen lassen wir unseren ersten Ausflugstag zum Lager I ausklingen.

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