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9.10.1989

Flug von Kathmandu nach Lukla und Trekking nach Pakding (2610 m)

Um 8:00 Uhr werden wir im Hotel abgeholt und pünktlich um 9:30 Uhr startet die DHC-6 Twin Otter vom Flughafen in Katmandu mit dem Ziel Lukla. Die Start- und Landebahn in Lukla wurde 1964 unter der Aufsicht von Edmund Hillary von örtlichen Sherpas für 2650 US-Dollar erbaut. Die Piste ist nicht asphaltiert und somit ist der Anflug mehr als spannend. Die Hangneigung der 527 m langen Landebahn beträgt rund 12 %, und es kann nur bergwärts angeflogen werden. Das Ende der Startbahn bricht abrupt etwa 600 m tief zum Dudh Kosi ab. Diese Gegebenheit macht Starts und Landungen auf diesem Airport zu einem atemberaubenden Erlebnis und den Flugplatz zu einem der weltweit gefährlichsten Plätze. Unser Flug verläuft ruhig und zum ersten Mal in meinem Leben kann ich vom Flugzeug den Mount Everest sehen. Ein Anblick, der mich fasziniert und zugleich beunruhigt. Im Jahr zuvor war ich am Spantik (7027 m) im Karakorum und dort sind die Berge schon richtig hoch, aber der Mount Everest ist eben der höchste Berg der Erde und somit etwas Besonderes. Nach kurzem Aufenthalt in Lukla wandern wir auf gut ausbebauten Wegen nach Phakding und kommen dort geben 17:00 Uhr an. Auf dem Weg bekomme ich immer stärkere Magenschmerzen und das laufen fällt mir schwer. Vermutlich hat sich mein Magen noch nicht auf die Kost in Nepal umgestellt. Daher bin ich sehr froh, dass unser Sirda Lakpa bereits die ersten Zelte für uns aufgestellt hat und ich mich etwas ausruhen kann. Später bekommen ich von unserem Expeditionsarzt Kim noch Tabletten gegen meine Beschwerden. In der Nacht bessert sich mein Zustand zusehends.

10.10.1989

Trekking von Phakding nach Namche Bazar (3440 m)

Gegen 6:30 Uhr verlassen wir unseren Lagerplatz und erreichen nach eineinhalb Stunden den Eingang des Sagarmatha-Nationalparks.

Sagarmatha National Park

Er wurde 1976 gegründet und seit 1979 gehört er zum UNESCO-Welterbe. Er nimmt mit einer Fläche von 1148 km² einen Großteil des Khumbu ein und grenzt im Norden an die Autonome Region Tibet. Die Landschaft ist von schroffen Gipfeln – darunter die drei Achttausender Mount Everest, Lhotse und Cho Oyu –, Gletschern und Tälern geprägt, die von Gletschern und Bächen geformt wurden. Neben den eindrucksvollen Gebirgsformationen waren einige seltene Tierarten und die Kulturstätten der dort lebenden Sherpas Grund für die Aufnahme in das UNESCO-Welterbe. Im Osten grenzt der 2330 km² große Makalu-Barun-Nationalpark direkt an den Sagarmatha-Nationalpark. (Wikipedia)

Nach dem überqueren des Dudhkoshi geht es stetig nach oben, bis wir gegen 10:00 Uhr Namche Bazar in 3440 m Höhe erreichen. Er liegt in einem kesselförmigen Einschnitt oberhalb des Bhotekoshi.

Namche Bazar

Der Ort liegt an einer für die Khumbu-Region wichtigen Wegekreuzung, wo sich der Weg entlang des Bhotekoshi über Thame zum Nangpa La und der Weg, der weiter ins Tal des Dudhkoshi und letztendlich zum Mount Everest hinaufführt, verzweigen. Beinahe jeder, der in der Khumbu-Region wandert, besucht Namche Bazar, welches gewissermaßen das Eingangstor zum Hoch-Himalaya darstellt. Im Dorf gibt es viele Läden und Unterkünfte. Es gibt fast alles zu kaufen, was zum Trekking benötigt wird. Allerdings liegen die Preise höher als in Kathmandu und je weiter man hinaufsteigt, umso höher werden sie, da alle Waren nur durch Träger und Lasttiere befördert werden können.

Unmittelbar westlich von Namche Bazar liegt der Berg Kongde Ri (6187 m) und im Osten der Berg Thamserku (6608 m).
Auf einem Hügel oberhalb von Namche Bazar liegt Syangboche, ein kleiner Ort mit einer Landepiste (in 3750 m Höhe). Diese wird aber selten genutzt, da der Untergrund aus losem Kies besteht und so nur für wenige Flugzeugtypen oder Hubschrauber geeignet ist. Die Piste ermöglicht es damit vor allem bei medizinischen Notfällen, Namche Bazar aus der Luft zu erreichen. (Wikipedia)

Am Nachmittag unternehme ich noch eine kleine Wanderung hinauf nach Syanboche. Allerdings werden beim Aufstieg die Wolken immer dichter und schließlich erreiche ich die Lodge am Flugplatz im dichten Nebel. Nach einem wohltuenden Milk tea gehe ich zurück nach Namche Bazar.

11.10.1989

Trekking von Namche Bazar nach Tengboche

Der Tag beginnt wolkenlos mit einer herrlichen Fernsicht. Wir starten um 8:00 Uhr und steigen zunächst über Syangboche zum Everest View Hotel (3970 m). Das Hotel ist derzeit eine Ruine und nicht bewohnbar. Von dort bietet sich uns ein atemberaubender Blick auf Mount Everest, Lhotse, Nuptse und Ama Dablam. Wir steigen anschließend hinunter nach Khumjung.

Khumjung

Der Ort Khumjung liegt zusammen mit dem direkt angrenzenden Dorf Khunde auf einer Höhe von 3780 m in einem Talkessel, dem Khumjung Valley am Fuße des Khumbi Yul Lha, des heiligen Bergs der Sherpas.
Im Kloster des Dorfes ist der legendäre Yeti-Skalp ausgestellt. In Khumjung befindet sich die Hillary-Scool, die einzige weiterführende Schule der Khumbu-Region. Sie ist ebenso nach Sir Edmund Hillary, dem Erstbesteiger der Mount Everest, benannt wie das kleine Krankenhaus in Khunde. Beide Einrichtungen wurden von der Hillary-Stiftung gegründet und bis heute unterhalten. Damit verfügt das Khumjung Valley über eine mit den sonstigen Bergregionen Nepals verglichen gute Infrastruktur in Bildung und Gesundheitsfürsorge. (Wikipedia)

Von Khumjung geht es nun rund 500 m hinunter nach Phungi Thanga und anschließende mühsame 600 m hinauf nach Tengboche. Bei unserer Ankunft ist es 12:00 Uhr und wieder verhindern dicke Wolken die Sicht auf Mount Everest sowie Ama Dablam. Leider ist das Kloster in Tengboche 1989 durch einen Brand stark zerstört worden kann nicht besichtigt werden.
In der Lodge, in unmittelbarer Nähe des Klosters, treffen wir eine Frau von einer deutschen Pumori Expedition, die während ihrer Anreise sehr schlechtes Wetter hatten. Viele Teilnehmer sind daraufhin krank geworden. Am frühen Morgen des 3. Oktober wurden zu allem Übel 4 Teilnehmer einer spanischen Pumori Expedition, welche an diesem Tag den Gipfel erreichen wollten, oberhalb von Lager 2 von einer Lawine getötet.
Meine Stimmung passt in diesem Moment zu dem trüben und regnerischen Wetter.

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